Die Bundeskurie niedergelassene Ärzte der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) veranstaltet am Mittwoch, 15. März um 18 Uhr einen Ärzte-Gipfel im Wiener Museumsquartier. Die infolge des Ablebens von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser verschobene Veranstaltung soll Ärztinnen und Ärzte umfassend über die aktuelle Version des Entwurfs für ein Gesetz zu Primärversorgungseinheiten (PVE) informieren, hieß es heute, Donnerstag, in einer Presseaussendung.
Beim Gipfeltreffen am 15. März sollen Ärztinnen und Ärzte vor allem über drohende Änderungen des aktuellen PVE-Gesetzesentwurfs informiert werden. Dazu der Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte, Johannes Steinhart: „Für die Kolleginnen und Kollegen steht viel auf dem Spiel.“ Man hoffe daher auf eine rege Teilnahme. „Das Papier ist ohne substanzielle Einbindung von Ärztevertretern entstanden und lässt medizinischen Sachverstand geradezu schmerzlich vermissen“, so Steinhart. Zu viele essenzielle Fragen blieben unbeantwortet, etwa: Welchen Einfluss sollen Ärzte in PVEs haben, welche Beteiligungsmöglichkeiten sind geplant, wie sind die Zuständigkeiten bei Vertragsverhandlungen.
Was der Gesetzesentwurf jedenfalls vorsehe, sei eine völlig unrealistische Reduktion der Einzelordinationen. Man müsse daher darauf achten, so Steinhart, „dass die gut funktionierenden Netzwerkmodelle und die medizinische Expertise von Ärzten in das Gesetz einfließen“. Nur so könne man sicherstellen, dass den Patientinnen und Patienten – zusätzlich zu den geplanten PVEs – auch die bewährte Primärversorgung in Einzelordination weiterhin zur Verfügung steht.
Ungeachtet der Brisanz der aktuellen Gesetzesvorhaben des Ministeriums sei es selbstverständlich, dass man die Veranstaltung im Andenken an die kürzlich verstorbene Gesundheitsministerin Dr. Sabine Oberhauser verschoben habe. „Das ist eine Frage der Standesethik und der Ehrerbietung gegenüber einer Kollegin, die unseren Berufsalltag als Kinder- und Spitalsärztin sehr gut kennengelernt hatte.“