Eine besondere Form der ärztlichen Aus- und Weiterbildung fand diese Woche am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz statt. In einem mobilen Trainingszentrum konnten die Medizinstudenten der diesjährigen Summer School und interessierte Mediziner aus dem Haus an hochmodernen Simulatoren verschiedene laparoskopische Eingriffe ausprobieren bzw. ihre Fertigkeiten perfektionieren. Das Medizinprodukteunternehmen Johnson & Johnson Medical stellte dazu den zur Trainingsstation umgebaute Kleinbus „Prof Ed Mobil“ bereit.
Wofür in vielen Fällen früher noch offene Operationen mit großen Hautschnitten nötig waren, wird mittlerweile die sogenannte Schlüsselloch-Chirurgie eingesetzt. Finden die Eingriffe im Bauchraum statt, spricht man auch von laparoskopischer Chirurgie. „Dabei werden über kleine Hautschnitte eine Kamera sowie chirurgische Instrumente in die Bauchhöhle eingeführt, und damit operiert“, beschreibt Chirurgie-Primar Univ.-Prof. Dr. Klaus Emmanuel diese Technik.
Für die Patienten bringt die Schlüsselloch-Chirurgie viele Vorteile:
Weniger Schmerzen, kürzerer Spitalsaufenthalt und kaum Narben. „Für ein optimales Ergebnis eines laparoskopischen Eingriffes muss der Chirurg jedoch viel Übung und praktische Erfahrung mitbringen“, schildert Prof. Emmanuel. „Bei einem offenen Eingriff hat man das Operationsfeld klar vor sich. Bei der Schlüssellochchirurgie hingegen kann man sich nur an dem orientieren, was man am Monitor sieht.“ Grundvoraussetzung für diese indirekte Arbeitsweise, die durch das eingeschränkte Gesichtsfeld noch erschwert wird, ist eine gute Augen-Hand-Koordination. Diese muss auch von erfahrenen Chirurgen regelmäßig trainiert werden – idealerweise ohne Risiko für den Patienten und unabhängig vom Klinikalltag.
Eine innovative Übungsmöglichkeit für Profis und Neueinsteiger bietet dafür das von Johnson & Johnson Medical bereitgestellte, mobile Trainingszentrum „Prof Ed Mobil“. Der umfunktionierte Kleinbus beherbergt zwei hochmoderne Virtual Reality Simulatoren sowie zwei sogenannte Pelvitrainer. An den beiden Simulatoren können – wie in einem „Computerspiel“ – laparoskopische Eingriffe Schritt für Schritt geübt werden. Am Ende der virtuellen Operation erhält der Chirurg eine Bewertung seiner Arbeit und erfährt anhand einer Fehleranalyse, wo es noch Verbesserungspotential gibt. An den Pelvitrainern werden mit Nahtmaterial chirurgische Naht- und Knotentechniken geübt. Medizinstudenten gewinnen hingegen im Trainingsmobil ein erstes „Feeling“ für die immer breiteren Anwendungen der Schlüsselloch-Chirurgie.
Die Teilnehmer der Summer School und die teilnehmenden Profis aus dem Chirurgenteam zeigten sich von der mobilen Trainingsstation begeistert. Sie stand Studierenden und Ärzten einen ganzen Tag zur Verfügung und wurde intensiv genutzt.